Heute kommt endlich mein Kindle, und in weiser Vorahnung habe ich rechtzeitig begonnen, mich schon mal ein wenig mit Calibre anzufreunden. Das Programm hat schon vor der Installation dadurch gepunktet, dass es als Portable Version verfügbar ist. Also gleich mal rauf damit auf die externe Festplatte.
Aber fast ebenso schnell stieß ich auch schon auf die ersten Hürden. Daheim läuft alles reibungslos, aber tagsüber kann ich wenn überhaupt nur über einen Proxy-Server auf das Internet zugreifen. Calibre kann zwar den Default-Proxy aus den IE-Einstellungen herauslesen, das funkioniert aber nur, wenn der Proxy dort als HTTP-Proxy fest eingetragen ist. In meinem Fall wird aber eine recht umfangreiche PAC-Datei zur Konfiguration eingelesen, und damit kommt Calibre nicht klar. Ergebnis: gar kein Inet-Zugriff mit dem Programm.
Zur Lösung: Zuerst öffnet man eine oder besser gleich 2 oder 3 beliebige Webseiten im Browser. Anschließend öffnet man die Kommandozeile (Start => Ausführen => cmd) und startet dort das Programm netstat. In den Ergebnissen sucht man nun nach einem großen, zusammenhängenden Block von TCP-Verbindungen, die alle an die gleiche Remoteadresse gestellt wurden und im Status wartend oder hergestellt stehen.
Nun öffnet man die Systemeigenschaften (Rechten Mausklick auf Arbeitsplatz und dann Eigenschaften oder Start => Einstellungen => Systemsteuerung => System), wechselt dort auf den Reiter Erweitert und wählt den Button Umgebungsvariablen.
Nun legt man eine neue Benutzervariable an. Als Name trägt man http_Proxy ein, und als Wert den zuvor mit netstat ermittelten Server mit vorangestelltem http://
Fertig. Startet man nun Calibre, hat man vollständigen Internetzugriff und kann alle Funktionen wie gewohnt nutzen. Und das beste an der ganzen Geschichte, man benötigt noch nicht einmal Admin-Rechte dafür, man kann diese Vorgehensweise also auf jedem Rechner selbst vornehmen.
Sollte der Zugriff irgendwann mal nicht mehr funktionieren, ist der Server evtl. aus der PAC-Datei geflogen und ein anderer aktiv. In dem Fall wieder mit netstat den neuen Proxy ermitteln und den Eintrag bei den Umgebungsvariablen anpassen.