Zur Zeit falte ich nach vorgegebenen Anleitungen, die ich mir aus dem Internet suche. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich mich irgendwann auch mal daran versuchen werde, eigene Modelle zu entwerfen bzw. vorhandene zu modifizieren. Bis dahin brauche ich aber noch einiges an Übung, um überhaupt erkennen zu können, was man an welcher Stelle anderes machen müsste, um ein bestimmtes Ergebnis zu erhalten.
Ein Problem, dass mir bei der ganzen Falterei bereits jetzt aufgefallen ist: man vergisst recht schnell die Schritte, die man benötigt, um ein bestimmtes Modul zu falten. Zwar kann man die Erinnerung leicht auffrischen, wenn man sich die Anleitung erneut ansieht, aber was, wenn die Seite offline ist oder man den Namen des Modells nicht mehr weiß.
Man könnte sich die Anleitung ausdrucken oder zumindest kopieren. Aber da ich sie dann auch hosten und verlinken wollen würde, käme ich schnell mit dem Urheberrecht in Berührung. Geht ja gar nicht, dass man einfach ne fremde PDF auf der eigenen Seite online stellt… ich weiß, dass selbst die Idee zu einem solchen Modell bereits geschützt sein kann, hoffe aber, dass es da grundsätzlich keine Probleme gibt, wenn man Quelle bzw. Erfinder nennt und ggf. verlinkt.
So kam ich auf die Idee, mir die Anleitungen selbst zu erstellen.
Welches Pogramm? Und welches Format?
Dieser Frage musste zuerst nachgegangen werden. Da bei der Darstellung von Faltschritten Winkel eine sehr wichtige Rolle spielen, fallen schon mal so ziemlich alle einfachen Rastergrafik-Programme raus. Was bleibt, sind die großen, meist kostenpflichtigen Vertreter ala Photoshop. Und die Tatsache, dass man sich bei Rastergrafiken von Anfang an auf eine bestimmte Größe festlegen muss.
Es war also schnell klar, dass hier am besten mit Vektorgrafiken gearbeitet werden sollte. Aber mit was für einem Programm? Zuerst vielen mir die CAD-Programme ein, mit denen ich schon während der Ausbildung arbeiten durfte. Winkelangaben für exakte Zeichnungen sind für diese Programme eine Selbstverständlichkeit. Allerdings speichert fast keins davon in einem browserlesbaren Format.
Es musste also etwas anderes her. Die große Hoffnung war Inkscape, da es in dem freien, XML-basierten Format SVG speichert, dass von allen modernen Browsern dargestellt werden kann. Aber auch Inkscape war für mich nicht der Weisheit letzter Schluss, denn wie fast alle WYSIWYG-Editoren ist es einach viel zu beschränkt in seinen Möglichkeiten, auch wenn es vieles vereinfacht. Außerdem blähen solche Editoren den Code immer unnötig auf. Aber das Format passte schon mal.
Und nachdem mir letztlich bewusst wurde, dass man gar keine Winkel angeben muss, solange man sich Anfangs- und Endpunkt errechnet, fand ich auch ein geeignetes Programm für die Bearbeitung der SVG-Dateien, eins, das ich schon lange installiert hatte: Notepad++.
Die ersten Versuche
Die Suche nach einem geeigneten Tutorial war schnell beendet, aptico bietet ein sehr gutes und umfangreiches Tutorial auf seiner Webseite an, dass man auch zum Offline Arbeiten herunterladen kann.
Für die Winkelberechnung bediene ich mich fertiger Scripte, so spare ich Zeit und muss die Murmel nicht übermäßig strapazieren ^^
Ein erstes Ergebnis ist ein Faltmuster für das Basismodul, welches ich bereits für den Modulwürfel genutzt habe.
Das schöne ist, dass alle getesteten Browser (Opera, Firefox, Chrome) die Grafiken automatisch auf die im HTML-Code angegebene Größe skalieren, unabhängig von den Größenangaben in der SVG-Datei. Lediglich Safari auf dem iPhone patzt bei der automatischen Skalierung. Das ist aber ohnehin nur ein nettes Extra, denn wenn man standardkonform bleiben möchte, müsste man auch die SVG für unterschiedliche Auflösungen anpassen.
Und sollte es bei einigen Zoom-Stufen mal unscharf aussehen, dann liegt es nicht am Format, sondern am verwendeten Renderer 😉