Immer wieder spannend, was aus einer vermeintlich einfachen Aufgabenstellung so entstehen kann.
Ausgangssituation: Wir haben vor dem Haus sowie hinter dem Haus im Dachüberstand jeweils 4 Lampen verbaut, um eine ausreichende Beleuchtung in der dunkleren Jahreszeit sicherzustellen. Vorne wird von innen per Schalter dauerhaft an/aus geschaltet, zudem werden die Lampen von einem Bewegungsmelder angesteuert. Hinter dem Haus werden die Lampen nur von innen mit einem Schalter bedient, welcher sich im HWR befindet. In der Wohnstube, wo ebenfalls eine Terrassentür verbaut ist, fehlt ein entsprechender Schalter. Die jeweils 4 Lampen hängen an unterschiedlichen Stromkreisen. An der Seite vom Haus, wo u.a. die Mülltonnen stehen, gibt es gar keine Beleuchtung.

Erstes einfaches Ziel: An der Seite vom Haus soll ebenfalls eine Beleuchtung installiert werden.
Und schon ging die Überlegung los, wie soll die Beleuchtung dimensioniert und realisiert werden. Da sie primär zweckdienlich sein soll, viel die Entscheidung auf LED-Fluter mit 10-20 Watt, und um eine ausreichende Ausleuchtung sicherzustellen, gleich zwei davon.
Nächster Punkt: Wie sollen die neuen Lampen geschaltet werden. Häufig kommt man nach Hause, läuft vor dem Haus lang, der Bewegungsmelder schaltet die Frontbeleuchtung. Dann läuft man um das Haus herum, noch ist dunkel. Würde man die neuen Lampen mit an den Bewegungsmelder hängen, hätte man auch hier Licht. Allerdings wäre das dann immer an, wenn der Bewegungsmelder reagiert, ich will hier aber nur Licht, wenn ich auch wirklich um das Haus laufe. Zudem wäre hinter dem Haus immer noch dunkel…
Also vielleicht neue Bewegungsmelder bei den neuen Lampen an der Hausseite? Wäre eine Möglichkeit, die müssten dann aber zuverlässig einen 180° Bereich abdecken und sollten nicht reagieren, wenn die Nachbarin mal durch ihren Garten läuft. Außerdem wäre hinten immer noch dunkel. Gut, da könnte man natürlich noch einen Bewegungsmelder montieren, aber man möchte ja vielleicht auch mal ungestört im Dunkeln im Garten sitzen, dann würde der wiederum stören…
Nach reichlich hin- und herüberlegen, abwägen aller Vor- und Nachteile, gab es schließlich einen Entschluss: Das Ganze wird über Funkschalter realisiert, welche in ähnlicher Form häufig für Garagentore eingesetzt werden. Damit hat man die nötige Flexibilität, der Bewegungsmelder schaltet immer noch nur vorne die Beleuchtung, das reicht für Postboten und Besucher. Hinten wird nach wie vor nur nach Bedarf von innen geschaltet. Möchte man aber um das Haus herumlaufen, kann man per Fernbedienung komplett rund um das Haus das Licht einschalten. Die Fernbedienung wiederum kommt an den Schlüsselbund, damit man sie nicht ständig vergisst.
Nun bleibt noch der Umstand, dass es sich um zwei getrennte Stromkreise handelt, die man nun gemeinsam schalten möchte. Die Lösung dafür nennt sich Relais bzw. Schütz, wobei sich letzteres aufgrund seiner Schaltlautstärke nicht unbedingt eignet. Die neuen Lampen werden zur Arbeitserleichterung auf die beiden Stromkreise verteilt und so angeschlossen, dass sie nicht auf Bewegungsmelder bzw. Lichtschalter reagieren.

Beim Aufgeben der Bestellung des benötigten Materials musste ich dann leider feststellen, dass es keine 4-fach Relais gab, die meinen Anforderung genügten, dafür hätte ich Schütze kaufen müssen, welche aber wie zuvor bereits erwähnt zu laut schalten und daher nicht in Frage kommen. Also wurden statt dessen zwei 2-fach Relais bestellt.
Nächstes Problem war dann die Reichweite der Funkschalter bzw. der Fernbedienungen. Zuerst wollte ich den Schalter im Giebel unterbringen, nach ersten Tests musste ich aber feststellen, dass dieser vom Carport aus (also um 2 Hausecken herum) kein Signal empfangen konnte. Nach ein paar weiteren Positionierungsversuchen dann die Erkenntnis, dass ein Funkschalter wohl nicht ausreichen würde, irgendwo hat man immer einen toten Punkt.
Also wurde der Plan nochmals überarbeitet, diesmal mit zwei Relais und zwei Funkschaltern. Bei der Gelegenheit wurde dann auch gleich ein zusätzlicher Schalter in der Wohnstube für die hintere Beleuchtung ergänzt.

Beide Funkschalter haben eine eigene Frequenz, die Ferbedienung hat zwei Knöpfe. Die Funkschalter wurden vor und hinter dem Haus im Dachüberstand montiert, so ist ein nahezu lückenloser Bereich abgedeckt.
Einen Nachteil hat die gewählte Lösung. Schaltet man vorne, geht ums Haus und drückt beim Ausschalten auf den falschen Knopf, so bleibt das Licht an, weil nun beide Funkschalter aktiv sind. Man muss dann etwas rumprobieren, bis man beide aus hat.
Um das zu vermeiden, hätte ich natürlich die beiden Funkschalter in eine Kreuzschaltung bringen können. Aber dann wäre i.d.R. immer einer angezogen, was sicherlich nicht so zuträglich für die Lebensdauer des Schalters wäre, daher hab ich zugunsten der zu erwartenden Materialermüdung auf die Kreuzschaltung verzichtet und muss mich selbst zu etwas Disziplin beim Ein- und Ausschalten via Fernbedienung erziehen.